Das 7. Jahressymposium des Wissenschaftsforums Geriatrie e.V. (WfG) fand vom 10-11.1.2020 im Zentrum für Qualität in der Pflege in Berlin statt.
Es ist bereits zu einer Tradition geworden und zieht eine Gruppe wissenschaftsbegeisterter Geriater am Anfang eines jeden Jahres nach Berlin: Die Jahrestagung des Wissenschaftsforums Geriatrie e.V.. Dieses Jahr kamen erneut ca. 30 Kolleg*innen in das Zentrum für Qualität in der Pflege in die Reinhardtstraße in Berlin-Mitte, um sich zu Fragen der Forschung in der Geriatrie auszutauschen. Wieder wurden zwei Keynote-Lectures und zahlreiche Präsentationen insbesondere von Nachwuchswissenschaftlern aus der Geriatrie präsentiert und intensiv diskutiert.
In der ersten Keynote Lecture führte Frau Professor Dr. K. Aner aus Kassel einen sozialwissenschaftlichen Diskurs über den Begriff der Profession und die Konsequenzen für den Arztberuf als auch das für das geriatrische Team. Dabei fokussierte sie auf die jeweiligen professionspezifischen Konfikte um Kompetenzbereiche und Autonomie der Gestaltung. Die Trias aus Wissenschaftswissen, Handlungswissen und Haltung in unterschiedlicher Gewichtung einzelner Berufsbereiche wurde diskutiert.
In der zweiten Keynote-Lecture stellte Professor Dr. A. Jacobs aus Bonn anhand klinischer Beispiele die Voraussetzung neurologischer Kompetenz im geriatrischen Team aber auch für die geriatrische Forschung dar. Dabei scheint der Konflikt zwischen Internisten und Neurologen inzwischen einer Einsicht in die Notwendigkeit des Zusammenhalts gewichen zu sein. Die Diskussion wurde u.a. um einen generalisierten Ansatz und ein mögliches Curriculum für einen eigenen Facharzt für Geriatrie geführt.
Aus der Gruppe der Nachwuchswissenschaftler*innen präsentierten L. Gutke aus Hamburg ein Projekt zur Resilenz in der Geriatrie, J. Kudelka, Kiel berichtete Prädiktoren für die motorische Funktion anhand der Short Physical Perfomance Battery und L. Siep aus Köln sprach über ein intersektorielles Entlassmanagement. S. Brefka, Ulm, stellte die PAWEL-Studie vor, eine multizentrische Studie zur Reduktion des Delirrisikos nach Elektivoperationen. T. Mross, Heidelberg , demonstrierte bisherige Ergebnisse einer deutsche Evaluation des Quick Mild Cognitive Impairments.-
Aus den Reihen des WfG sprachen P. Benzinger über ein Cochrane Review-Projekt zum Thema Sarkopenie und Einsichten in mögliche Qualitätsmängel von Reviewstudien im Allgemeinen. C. Polidori, Köln, gab Anregungen zur Perspektiven der Altersmedizin im 21.Jahrhundert, K. Rapp aus Stuttgart stellte drei Forschungsprojekte zu Frakturen des alten Menschen dar, zwei davon werden vom Innovationsfond gefördert. S. Grund aus Heidelberg berichtete über rehabilitative Kurzzeitpflege. G. Röhrig-Herzog stellte die Schwierigkeiten der „Offshore“-Forschung aus eigener Perspektive dar und M. Gogol skizzierte die Leitlinien-Initiative des BMBF.
Das nächste WfG Jahrestreffen wird am 15. und 16.1.2021 wieder in Berlin stattfinden